Wo Bilder in der Vergangenheit in bestimmten religiösen Kreisen verpönt waren und man vor nicht all zu langer Zeit lieber heimlich Comics las, kann jedermann sich neuerdings öffentlich mit Bildern beschäftigen. Wörter werden wo möglich von Ikonen ersetzt. Bilder sind ein kräftiges Medium, beliebt und überall verbreitet. Sprachbarrieren scheinen so überwunden zu werden. Bilder arbeiten schnell. Ob du es willst oder nicht, bereits während des Wahrnehmens findet im Gehirn eine Explosion statt. Nackte Menschen und Vampire. Schwermütige Gesichtsaus-drücke auf Anzeigen in der U-Bahn. Bilder sind eine Art Drogen einschließlich Vor- und Nachteile. Es gibt viel Missbrauch. Viele Leute sind Bildliebhaber aber keine Bilddenker. Das Umgehen mit Bildern muss man erlernen.
Überlege mit Sorgfalt: Welche Symbole werden verbildlicht? Welches Material wird gezeigt? Was erzählt der Hintergrund? Wie reagieren Bilder aufeinander?
Abbildungen, über die kaum nach-gedacht wurde, können zu Bildergewalt führen und ganz andere Assoziationen heraufbeschwören und ganz andere Auswirkungen herbeiführen, als beabsichtigt wurde.